Barbara Ostyn: Die steinerne Rose. Erinnerungen einer polnischen Fremdarbeiterin in Deutschland 1942 - 1943.

Beschreibung

In ihrem Buch zeichnet die Autorin den abenteuerlichen Weg nach, der sie aus dem deutsch besetzten und vom Nationalitätenkonflikt zwischen Ukrainern und Polen zerrissenen Ostgalizien nach Nürnberg führte. Als überzeugte Katholikin jüdischer Herkunft auf der Flucht vor der Verfolgung in ihrer Heimat begab sie sich damit in die Höhle des Löwen: Mit einer falschen Identität strandete sie im Entstehungsort der NS-Rassengesetze. Als Dolmetscherin erlebte sie den tristen Alltag der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, traf aber auch Einheimische, die sich der damals Siebzehnjährigen annahmen und sie schützten, so lange dies möglich war. Dabei kreisen ihre Erinnerungen immer wieder um die prächtige Rosette über dem Brautportal der Lorenzkirche, ihre „steinerne Rose“. Diese Erfahrungen und Ostyns Reflexionen verschmelzen zur berührendsten autobiografischen Nürnberg-Erzählung aus jener düsteren Zeit, eine Liebeserklärung an die Stadt und die wenigen, die dem Mädchen hier halfen.

Autorinnenportrait

Barbara Jablonska (1925 - 2015) veröffentlichte ihr Werk unter dem Pseudonym Barbara Ostyn. Nach dem Zweiten Weltkrieg war sie bei einem katholischen Verlag im westpolnischen Poznań (Posen) tätig, wo sie auch publizierte. In den 70er Jahren siedelte sie nach Frankreich über. Ihr Text wurde für den Hörfunk und die Bühne bearbeitet sowie ins Russische übersetzt und zählt zur internationalen Standardliteratur über die systematische Ausbeutung ausländischer Arbeitskräfte im Dritten Reich.